- 1629 -

1280. Mai 4. Breslau.

4 non. Maji.

Heinrich, Herzog von Schlesien, Herr von Breslau, tauscht auf die Klage der Breslauer Cousuln, nämlich Zach., Engilger, Pet. Colneri, Arnold Colneri, Dithmar Ruthenus, Conr. v. Löwenberg, über ungebührliche Beschwerungen seitens des Erbvogtes Heinr., von diesem die Erbvogtei und das Vogteihaus an der Stadtmauer ein gegen das herzogliche Gut Luckowicz. Von Appellationen an das Hofgericht soll der Erbvogt künftig Nichts haben, nisi quantum ipsum contingit in perceptione 30 solidorum. Wer etwa die Vogtei kaufen wird, darf in Sachen, die an Hals und Hand gehen, Niemanden höher beschweren, als mit 10 Mk., wovon der Landvogt 2/3, der Erbvogt 1/3 erhält. Bei Appellationen vom Erbgerichte sollen wiederum die Breslauer Schöffen zu Recht sitzen, doch unter Vorsitz des herzoglichen Richters, und ihr Spruch soll das dem Herzog gebührende höhere Strafgeld in Betracht ziehen.

Z.: Pet. herzoglicher Protonot., Raslaus Dremelinc Kast. in Ritschen, Pacosl. Marschall, Nenker, Symon Gallicus, Nic. Rufus.


Bei Korn Breslauer Urkundenbuch S. 49, aus dem Or. St.-A. A. 24 mit dem Siegel des Herzogs S. 49. Aeltere Drucke in Lünig R.-A. XIV. 233 und Drescher diplom. Nebenst. 49, beide Male mit der falschen Jahreszahl 1281, welche auch in der Ueberschr. bei Korn wiederkehrt.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.